„Aloha and welcome to paradise“, mit diesen Worten wurden wir Ende Juni auf Hawaii begrüßt. Es war spät abends und bereits stockdunkel, als wir am Flughafen von Lihue auf Kaua’i ankamen, der ersten von drei Inseln, auf der wir unseren Sommerurlaub verbrachten. Insgesamt habe ich drei Inseln von Hawaii besucht, die meiner Meinung nach sehr unterschiedlich sind und somit die Vielfalt von Hawaii am besten repräsentieren:  Kauai, the Big Island und Maui*

Meine Insel-Tipps für Hawai’i

Vor wenigen Tagen sind wir zurückgekehrt und ich bin noch ganz beseelt vom Aloha-Spirit und dem entspannten Hangloose-Feeling dieser Reise. Was dich auf den Inseln erwartet und was du unternehmen und gesehen haben solltest? Ich gebe dir einen Überblick. Natürlich sind meine Eindrücke subjektiv. Aber wenn du eine schöne Mischung aus Entspannung, Aktivität und ein wenig Abenteuerlust suchst, wirst du bestimmt die viele Anregung finden.

Aloha State der USA

Map of Hawaii (Lonely Planet)
Karte von Hawaii (Quelle: Lonely Planet)

Hawaii, die Inselkette im Pazifik besteht aus knapp 140 Inseln und Atollen, wovon aber nur 6 bewohnt sind. Von West nach Ost sind das: Kaua’i, O’ahu, Moloka’i, Lana’i, Mau’i und the Big Island. Seit 1959 gehört der „Aloha State“, wie er gerne genannt wird, zu den USA (50. Bundesstaat). Rein geografisch ist die Inselwelt von Hawai’i aber Polynesien zugeordnet. Den (kulturellen) Einfluss haben wir auf unserer Reise immer wieder entdeckt.

Kaua’i – die grüne und entspannte Insel von Hawaii

Blick auf die Na Pali Coast von Kauai. (Foto Kultreiseblog)
Blick auf die Na Pali Coast im Nordwesten von Kauai

Kauai im äußersten Westen von Hawaii liegt am weitesten ab vom Schuss und ist so ganz anders als die anderen hawaiischen Inseln. Das wussten wir schon, als wir uns vorab informierten und spürten es direkt ab dem Tag unserer Ankunft. Bis auf Princeville im Norden und Poi’pu im Süden der Insel, in denen es die typisch amerikanischen Ressorts mit Golf Clubs gibt, fühlt man in Kauai die ursprüngliche Natur und trifft auf entspannte Inselbewohner. Die meisten Orte und größeren Siedlungen bestehen aus einer netten Ansammlung von kleinen Restaurants, Cafés und Shops. Entlang des einzigen Highways zwischen Waimea und Princeville und der weiterführenden Küstenstraße stehen häufig bunt bemalte Holzbuden oder Farmstände, die lokale Früchte und Gemüse, Smoothies und kleine Mahlzeiten verkaufen. Größere Menschenansammlungen deuten darauf hin, dass an diesem Stand Shaved Ice verkauft wird. Darüber berichte ich später noch ausführlich.

Üppige Pflanzenwelt und traumhafte Strände

Was Kaua’i aber so besonders macht, ist ihre unbändige Pflanzenpracht und die unzähligen traumhaften Sandstrände.

Überall sieht man satt grüne Bäume, Palmen und Büsche, teils mit knallbunten Blüten und saftigen Blättern, dazwischen baumhohe Farne, die auf die große Feuchtigkeit rückschließen lassen. Von dieser Farbenpracht und der Kraft der Natur konnten wir nicht genug kriegen. Vor allem der nördliche, feuchtere Teil der Insel ist mit großen Waldbeständen gesegnet. Auch an den zahlreichen wundervollen Sandstränden, die oft menschenleer sind, grünt es so üppig und vielfältig, weil auch im Hochsommer zwischendurch immer wieder mal ein Regenschauer fällt. Das ist bei 30 Grad Celcius und hoher Luftfeuchte sehr erfrischend.

Im Nordwesten bestimmen die wunderschönen, komplett mit grünen Bäumen bewachsenen und bis zu 1.600 Meter hohen Berge an der Na Pali Coast die Natur. Von Süden hat sich der Waimea Canyon tief in das fantastische Gebirge eingegraben. Überall gibt es Wandermöglichkeiten und auch für Lauffaule genügend schöne Lookouts mit Parkmöglichkeiten.

Meine Tipps für Kauai

Beach

  • Kauapea (Secrets) Beach an der Nordküste unweit von Kilauea, feiner weißer Sandstrand im Norden, selbst im Hochsommer wenig Menschen, Nähe Kilauea Point (vom Parkplatz kurzer steiler Trail zum Beach)
  • Maha’ulepu Beach im Süden bei Po´ipu, Traumstrand, wegen der starken Strömung aber nicht zum Baden geeignet, für professionelle Kite-Surfer ideal (Zufahrt über unbefestigte Straße mit tiefen Löchern, nur mit 4WD, oder 4 km Wanderung vom Shipwreck Beach)

Natur

  • Kalalau Trail, ca. 7 km, erster Teil des Na Pali Coast Trail, steiler, steiniger, aber wundervoller Wanderweg durch den Küstenwald mit traumhaften Ausblicken auf das Meer
  • Kuilau Ridge & Moalepe Trails, rund um den Wailea-Fluss im Osten zw. Kapa’a und Lihue
  • Waimea Canyon und Koke’e State Park, schöne Fahrt mit Wandermöglichkeiten und Lookouts auf das Gebirge und die Küste (endet am „Kalalau Lookout“ mit bestem Blick auf die Berglandschaft am Meer)

Menschen und Orte

  • Hanale’i an der Nordküste auf dem Weg zur Na Pali Coast, bunte Ansammlung von Straßencafés, Foodständen, Surfbrett- und Kajakverleih, Hangloose-Surferfeeling
  • Kapa’a, quirliges Örtchen mit zahlreichen Shops und Restaurants, Straßenfest am „First Friday“ im Monat

The Big Island – die königliche Vulkaninsel

Der Mauna Kea ist der höchste Berg auf Hawaii. (Foto Kultreiseblog)
Blick vom Vulkan Mauna Kea, dem höchste Berg auf Hawaii (4205 m), ins Tal.

Big Island, oder wie die Bewohner betonen the Big Island, ist, wie der Name verrät, mit Abstand die größte der Hawaii-Inseln. Alle anderen bewohnten Inseln würden problemlos in sie hineinpassen. 8 von 13 Klimazonen der Erde sind hier vertreten: Lavawüsten wie Mondlandschaften, schneebedeckte Vulkane, Korallenriffe und Strandbuchten mit schwarzem, weißem und am „Green Sand Beach“ sogar olivgrünem (!) Sand sowie dschungelartige Wälder im äußersten Nordosten. Uns haben vor allem die Vulkanlandschaften in der Mitte und im Süden der Insel sowie die unglaubliche Unterwasserwelt, die wir an der Ostküste beim Schnorcheln entdeckt haben, fasziniert.

Weil the Big Island so groß ist, haben wir unseren 8-tägigen Aufenthalt auf zwei Orte verteilt. Die erste Hälfte verbrachten wir in einem B&B an der Ostküste zwischen Hilo (Flughafen) und Kea’au, die zweite Hälfte an der Westküste in der Nähe von Captain Cook (30 Min. Fahrtzeit vom Kona International Airport entfernt). Speziell auf Big Island haben wir viel über historische Ereignisse rund um die Dynastie von King Kameahamea I. erfahren und die Entdeckung der Insel Hawaii (eigentlicher Name für Big Island, inzwischen für die gesamte Inselkette) durch Captain Cook erfahren.

Meine Tipps für Big Island

Beach

  • Two Step an der südlichen Ostküste bei Captain Cook, Lavasteine mit kristallklarem Wasser und Korallenriff, hier tummeln sich auch öfter Delfine (super Spot für Schnorchler und Taucher)
  • Honokohau Beach an der nördlichen Ostküste, oberhalb des Flughafens Kona, kleiner entspannter Beach Park mit kleinen Badebuchten und Baumbewuchs (schattenspendend), Picknick-Area mit WC und Duschen

Natur

  • Sonnenuntergang auf dem Summit des Mauna Kea (inkl. Bergteil unter Wasser mit über 10.000 Meter höchster Berg der Welt), Wichtig: Winterklamotten einschl. Mütze und Handschuhe auch im Sommer nötig, außerdem Akklimatisierung (mind. 1/2 Stunde) am Visitor Center wg. der Höhe, Weiterfahrt bis zum Gipfel nur mit 4WD oder gebuchte Tour
  • Hawai’i Volcanoes National Park, mind. 1-2 Tage einplanen, toller NP mit zahlreichen Lookouts und Wandermöglichkeiten, auch im Sommer angenehmes Klima
  • East Riff Zone / Lavafluss ins Meer: Zur Zeit unseres Besuchs floss frische Lava an der East Riff Zone ins Meer, Wanderung (ca. 2 Std. one way) oder per Rad (Verleih zw. 15 und 25 US-Dollar (ca. 1/2 Std. one way) zur Küste, von wo aus man nach Sonnenuntergang die rote Lava zischend ins Meer fließen sieht

Menschen und Orte

  • Hawi, kleiner Ort im äußersten Nordenwesten der Insel mit süßen Cafés, Galerien und Shops (tolle Küstenstraße führt dorthin)
  • Pahoa im Südosten, interessante Kombi aus Wildwest- und Hippiestädtchen, nette Lokale mit günstigen Preisen für hawaiische Verhältnisse

Mau’i – das abwechslungsreise Inselparadies

Der Po'olenalena Beach auf Maui (Foto Kultreiseblog)
Einer von zahlreichen Traumstränden auf Maui: Der Po’olenalena Beach südlich von Wailea.

Den dritten und letzten Teil unserer Reise verbrachten wir auf Mau’i. Diese Insel ist völlig zu recht bei vielen Urlaubern so beliebt. Das stellten wir gleich nach der Ankunft fest. Und wir hatten unbewusst genau die richtige Reihenfolge festgelegt. Zuerst das chillige Naturwunder Kau’i, dann die königliche Vulkaninsel Big Island – und jetzt Mau´i, die Insel mit der idealen Mischung aus allem.

Vom Regen in die Sonne in 10 Minuten

Langweilig wird es auf keiner Hawaii-Insel, am wenigsten auf Maui. Gerade noch ein fetter Regenschauer in unserer Unterkunft „Jungle hideaway“, 10 Autominuten später strahlender Sonnenschein und sommerliches Strandfeeling. Dann die willkommene kühle Brise im Up Country mit seinen grünen Hügeln und vielen Farmen, bevor es auf den 3000 Meter hohen schlafenden Haleakala Vulkan geht, dessen Hauptattraktion ein 900 Meter tiefes Verwitterungsbecken ist. In diesem etwa 12 Kilometer langen und 4 Kilometer breiten Becken erheben sich zahlreiche kleinere und größere Aschekegeln aus grau-schwarz bis gelb-rotem Lavagestein und geben ein grandioses Bild ab.

Unsere Unterkunft im Iao Valley in der Nähe von Wailuku entpuppte sich als bestmöglicher Ausgangspunkt in alle Richtungen. Nur 15 Minuten Fahrtzeit vom Kahului International Airport entfernt fuhren wir nur etwa 1,5 Stunden nach West Maui mit seiner großartigen Küstenlandschaft und den wundervollen Badestränden und Schnorchelrevieren. In östlicher Richtung waren wir in einer halben Stunde in Pa’ia, wo die attraktive Küstenstraße „Road to Hana“ durch üppige Regenwälder los geht. Auch nach Süden bis zum Big Beach oder ins Up Country zwischen der Küste und dem großen Haleakala Vulkangebiet dauerte es nie länger als ein bis zwei Stunden bis zum Ziel.

Im Vergleich zu den anderen Inseln haben wir auf Mau’i die spektakulärsten Küstenstraßen befahren (z. T. nur mit 4WD möglich).

Meine Tipps für Maui

Beach

  • Po’olenalena Beach südlich von Wailea mit direktem Parkplatz, Strand abseits vom Hoteltrubel mit feinpudrigem braunen Sand und flachem, ruhigem Wasser (Wedding Hotspot)
  • Schnorcheln am Molikini Crater, sichelförmiger Überrest eines ehemaligen Kraterrands, an dem sich ein Riff gebildet hat, nur per gebuchte Tour (ab Hafen von Maalaela)

Natur

  • Haleakala National Park, Krater- und Vulkanlandschaft auf Maui, Hinweis: Sonnenaufgang nur mit Vorab-Reservierung über die NP-Homepage (zw. 3 und 7 Uhr morgens darf nur eine begrenzte Anzahl Autos zum Summit)
  • „Road to Hana“ von Pa´ia nach Hana etwa 80 km, spektakuläre Wasserfälle und Regenwälder, traumhafte Strände und schöne Wanderwege
  • Kaheki’li Highway, spektakuläre Küstenstraße im Norden von West-Maui (Achtung: zum Teil einspurig, nichts für schwache Nerven)

Menschen und Orte

  • Makawao ist ein kleiner Ort in Up Country mit zahlreichen Galerien, netten Cafés, Restaurants und Shops (schließen aber schon um 15 Uhr)
  • Pa’ia liegt an der Nordküste, Hot Spot für Surfer und Aussteiger, viele Shops und Restaurants
  • Kombucha Brewery in Haiku (Up Country), veganes Café mit Kombucha aus eigener Bauererei

Ohau dieses Mal bewusst ausgelassen

Du fragst dich vielleicht, warum O’ahu, die bekannteste hawaiische Insel nicht auf unserem Reiseplan stand. Ganz einfach: Wir hatten keine Lust auf den Rummel der Großstadt, der uns in Honululu und am berühmten Waikiki Beach erwarten würde. Auch wenn besonders der Norden von O’ahu das komplette Gegenteil sein soll, haben wir uns dieses Mal bewusst dagegen entschieden. Im Nachhinein haben wir auch überhaupt nichts vermisst. Für uns stand das Kennenlernen der ausgewählten 3 Inseln im Vordergrund, und das hat sich mehr als gelohnt.

Mahalo heißt Danke – für diese wundervolle Reise ins Paradies!

Kultige Erlebnisse auf Hawai

Aus meinen Hawaii-Urlaub habe ich außerdem viele „kultige“ Begegnungen und Erlebnisse mitgebracht, von denen ich dir schon bald erzählen werde, so z. B.:

  • Die Begegnung mit Arlie Holmes, Schriftsteller, Poet und Maler, Festland-Amerikaner, der jetzt auf Mau’i lebt, den ich am Haleakala-Krater zufällig kennenlernte und bei seinem Europa-Trip 2018 in Deutschland wiedergetroffen habe.
  • Meine neuen Lieblingsfrüchte Papaya und Passionsfrucht und wie ich selbst Bananen ernten durfte.
  • Farmstände und Markets auf Hawaii, besonders: Uncle Robert´s Awa Bar and Farmers Market auf Big Island (jeden Mittwoch und Sonntag)
  • Was ist eigentlich Shaved Ice, wie wird es hergestellt und wie schmeckt es?
  • Hale ohana – unsere spezielle und spirituelle Unterkunft auf Kaua’i
  • Hochzeit auf hawaiisch oder wie wir ungeplant „Trauzeugen“ am Strand von Mau’i wurden

Dich hat die Neugierde gepackt und du möchtest mehr über meine Reise nach Hawai’i erfahren? Dann gebe ich dir hier gerne noch ein mehr Informationen zu Kosten und Reiseplanung für Hawaii.

Noch mehr Fotos und Filme findest du auf meiner Facebook-Seite und bei Instagram. Besuch mich dort und schenk mir ein „Like“.

*Nicht wundern: Ich schreibe die Namen der Inseln abwechselnd im hawaiischen Original mit Apostroph (Kau’i, Mau’i, Hawai’i) und ohne. Das hängt mit der Suchmaschinenoptimierung zusammen.

Alle Fotos © Simone Blaschke

Reise 2017