Warum feiern wir Ostern?

Es ist Gründonnerstag und spätestens jetzt kommt wieder die Frage: Warum feiern wir Ostern? Jetzt sag nicht, wegen der Schokolade, den bunten Eiern und dem (meistens) schönen Wetter. Wär schon gut, wenn du es genauer wüsstest, gerade wenn dich kleine Kinder mit den Warum-Fragen nerven. Und dann? Erzählst du was von „Kreuzigung und Auferstehung“ und „höchster christlicher Feiertag“? Ist ja alles richtig, aber nicht wirklich befriedigend. Bestimmt löchert dich das Kind dann weiter: Warum gibt es einen Osterhasen und warum legt der überhaupt Eier? Das machen doch sonst die Hühner? Fragen, die vielleicht auch Erwachsene gerne stellen würden, sich aber nicht auszusprechen wagen.

Damit du kurzfristig vorbereitet bist, bekommst du heute noch schnell einen kleinen Oster-Leitfaden von mir!

Der Grund für das Osterfest

Wir feiern die Auferstehung Jesu von den Toten. Im Neuen Testament steht, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, am dritten Tag nach seiner Kreuzigung (Karfreitag) von den Toten erweckt wurde (Ostersonntag) und seinen Jüngern in leiblicher Gestalt erschien (Ostermontag). Seit dem 2. Jahrhundert nach Christi Geburt wird das Osterfest im Christentum gefeiert und gilt als wichtigstes christliches Fest. Soweit also schon mal klar!

Gründonnerstag – das letzte Abendmahl

Das war der Tag vor seiner Kreuzigung, als Jesus mit seinen 12 Aposteln ein Abendmahl feierte. Dabei zerbrach er das Brot, um es mit seinen Jüngern zu teilen, genau wie den Wein. Bis heute wird das bei einem Abendmahl in der christlichen Kirche so zelebriert. Jesus ahnte schon an diesem Abend, dass ihn einer seiner 12 Jünger (nämlich Judas) an die Stadtoberhäupter von Jerusalem verraten würde.

Karfreitag – Tag der Kreuzigung

Du wirst es nicht glauben, aber selbst in der einschlägigen Boulevardpresse (z. B. im Kölner Express) findet man Infos dazu. Dort wird erklärt, dass das Wort „Kar“ aus dem Althochdeutschen „Kummer“ stammt und am Karfreitag alle Christen der Kreuzigung Jesu gedenken. Nur der Karfreitag und der Aschermittwoch (Alaaf!) gelten in der katholischen Kirche als strenger Buß- und Fastentag.

Ostersonntag

Das ist der Tag der Auferstehung. Als der Stein vor dem Grab Jesu (also eine Höhle?) der Überlieferung nach von einem Engel weggeschoben wurde, der seine „Auferstehung“ verkündete. Also der ranghöchste aller heiligen Feiertage der Christen, noch wichtiger als die Geburt Christi an Weihnachten.
Am Ostermontag soll den verzweifelten Jüngern der auferstandene Jesus Christus erschienen sein. Damit waren alle Zweifel am göttlichen Wunder beseitigt und die Jünger verbreiteten die frohe Botschaft überall.

(Foto: Gary Bending)

Osterhase und Ostereier

Kommen wir zu dem, was heute die meisten von uns kennen und weshalb wir uns – geben wir es doch zu – vor allem auf das Osterfest freuen: Feiertage (also Urlaub), Osterhase, Ostereier und ganz viel Schokolade. An dieser Stelle kommen auch heidnische Einflüsse ins Spiel.

Das Osterei

Das Ei steht in vielen Kulturen für Fruchtbarkeit und Leben. Daher hat das Ei eine symbolische Bedeutung für die Auferstehung Jesu Christi am Ostersonntag. Und die zerbrochene Eierschale wird als Grab gedeutet.
Sogar die Farben der Ostereier sollen eine tiefere Bedeutung haben:
Rot = Opfertod (Jeusu Christi)
Grün = Jugend und Unschuld
Gelb = Erleuchtung und Weisheit
Orange = Kraft, Ausdauer, Wärme
Blau = Unglück und Kälte
Weiß = Reinheit (aber wer bitteschön lässt das Ei an Ostern weiß?)

Warum der Osterhase die Eier legt

Natürlich symbolisiert das Brauch, und der ist noch relativ jung (ca. 100 Jahre) und wird auf verschiedene Arten erklärt. Zum Beispiel:
– der Hase ist das erste Tier, dass im Frühjahr Nachwuchs bekommt und symbolisiert den Übergang vom Winter zum Frühjahr (symbolisch für Leben und Auferstehung)
– das Osterfest findet am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes statt, der Hase gilt als Mondtier
– die Verbindung vom Ei mit dem Hasen soll durch das Osterbrot entstanden sein. Bis heute gilt das Brot mit dem eingebackenen Ei in der Mitte als symbolische Vorstellung vom eierlegenden Hasen
– in Byzanz galt der Hase als Tiersymbol für Christus
Diese „Halbwissen“ zum Osterfest dürfte doch erst einmal reichen. Wenn tiefer in die Materie einsteigen willst, begib dich selbst auf Eier-Spuren-Suche, zum Beispiel unter Ostern-feiern.de.

Kurzfristig bist du jetzt aber hoffentlich gut gewappnet und kannst dich getrost in die Osterzeit verabschieden.

FROHE OSTERN !!!

Apropos, wo verbringst du die Ostertage? Vielleicht sogar an einem exotischen Ort, wo man mit Ostern gar nichts am Hut hat? Oder feierst du von A bis O(stern) mit der Familie? Verrate mir gerne mehr in den Kommentaren.

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Tulpenstrauß zu Ostern

(Foto: Simone Blaschke)

Fotos © Simone Blaschke und Unsplashed.com