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So viel gleich vorweg: Das ist kein typischer Reisebericht über die Sehenswürdigkeiten der Insel Borkum, sondern eine kleine Hommage an das Ostland der Insel.

Dass es auf der Insel Borkum zwischen Ostland und Westland einen Unterschied gibt, war mir bis zu meinem ersten Besuch auf der größten Ostfriesischen Insel im vergangenen Sommer nicht klar. Wenn du auf der Insel ankommst, fährst du vom Fährhafen erst einmal mit der historischen Inselbahn direkt in den Hauptort. Dort spielt sich der touristische Trubel ab, den ich in der Regel zu vermeiden versuche.

Also dachte ich mir, nichts wie raus aus dem Ort und immer den Deich oder Strand entlang Richtung Osten. Was zu Fuß eine Weile dauert, ist mit dem Rad in etwa 20 Minuten zu erreichen: das idyllische Café-Restaurant Ostland am anderen Ende der Insel. Hier habe ich bei einem leckeren Kaffee mit hausgemachtem Kuchen Manuela Michaelsen kennengelernt und wir verstanden uns auf Anhieb. Die Insulanerin besitzt mit ihrem Mann Christoph zusammen das Insel-Land-Hotel Michaelsen, zu dem auch das Café-Restaurant Ostland gehört.

Manuela ließ mich erst einmal über diesen angenehm ruhigen Teil der Insel schwärmen, bevor sie mir lächelnd bestätigte:

„Unsere Gäste sind schon kurz nach ihrer Ankunft unglaublich entspannt. Das macht diese besondere Umgebung hier im Ostland mit ihnen.“

Aber was genau ist mit „Ostland“ gemeint? Ist es nur eine geografische Angabe für den östlichen Teil der Insel oder steckt mehr dahinter? Um das herauszufinden und diesen Teil der Insel näher kennenzulernen, lud Manuela mich ein, es selbst herauszufinden.* Also fuhr ich Ende Juni, nach mehrmaliger Terminverschiebung wegen des Corona-Lockdowns, mit der Fähre ab Eemshaven (NL) auf die Insel Borkum und durfte ein paar Tage in einer der Ferienwohnungen ihres Hotels verbringen.

Was genau ist das Ostland von Borkum?

Neben der Kernstadt und Reede am südlichsten Zipfel der Insel, wo sich der Fähr- und der Yachthafen befinden, zählt das Ostland zu den drei offiziellen Ortsteilen Borkums.

Man muss wissen, dass bis ins Jahr 1863 das West- und Ostland von Borkum aus zwei durch einen Priel voneinander getrennten Inseln bestand. Erst ein Jahr später wurde diese Lücke durch die künstliche Aufschüttung des sogenannten Tüskendörwalls (heute: Hindenburgdamm) geschlossen. Tüskendör heißt auf Hochdeutsch übrigens „Zwischendurch“, passt also ziemlich gut. Ein Relikt der Ausgrabungsarbeiten im Jahr 1934 für einen Damm gegen die Sturmflut ist der heutige Tüskendörsee, an dem du bei einer Radtour oder Wanderung durch das Ostland vorbei kommst. Heute ist der Bereich rund um den Tüskendörsee, südlich des kleinen Flughafens, ein Vogelschutzgebiet im Nationalpark Wattenmeer und bietet Lebensraum für die unterschiedlichsten Vogelarten. Wenn du in diesem Gebiet spazieren gehst oder entlang radelst, erlebst du ein regelrechtes Vogelparadies aus nächster Nähe. Dazwischen stehen friedlich grasend immer wieder Rinder und Kühe. Auch Schafweiden haben hier eine lange Tradition.

Im Ostland ticken die Uhren langsamer

Die Böden im Ostland bestehen aus flachgründigem, kalkarmem „Regosol“, dem typischen Sand in Küstendünen und mindestens 40 cm tief entkalkten Marschböden, die gute Erträge bringen können. Früher lebten die Menschen vorwiegend von der Landwirtschaft und einige Landwirte bewirtschaften heute noch Felder hinter dem Deich im Ostland. Bis ins 19. Jahrhundert wohnten im Ostland nur rund 40 Menschen und Manuela erzählt mir, dass es in der Kriegs- und Nachkriegszeit etwa sieben Höfe gab. Häufig wurden die Leute hier als hinterwäldlerisch bezeichnet, auch weil sie das, was in der Welt so passiert, erst viel später erfuhren. „Zum Teil ist das bis heute so“, ergänzt sie grinsend, „wir leben ein bisschen so wie auf einer Wolke. Das merke ich besonders, wenn ich zwischendurch auf das Festland fahre.“

Das Ostland von oben mit dem heutigen Café Ostland (großes Gebäude vorn, linker Teil) und dem Insel-Land-Hotel Michaelsen (rechter Teil mit hellem Dach), daneben die heutige Pferdepension, weiter hinten die Dünen und der Nordstrand. (Foto: Torsten Dachwitz)

Kein Wunder also, dass sich hier eine ganz eigene Kultur entwickelte und die Besiedlung bis heute sehr dünn ist. Vielleicht ist das ja genau das der Spirit des Ostlandes? Jedenfalls merke ich deutlich, wie entspannt ich schon ab dem ersten Tag meines Aufenthalts bin. Das liegt aber auch an der unglaublichen Gastfreundschaft von Manuela und Christoph in ihrem Insel-Land-Hotel Michaelsen. Nicht zu vergessen die aufgeweckte Service-Leiterin Tina im Café Ostland, die immer einen witzigen Spruch auf den Lippen hat. Ich liebe ihren trocken Humor, echt norddeutsch eben. Wenn du dort bist, wirst du die gelockte junge Frau, selbst mit Maske, sicher sofort erkennen.

Der Eingang zum Hotel mit den Ferienwohnungen und Hotelzimmern (jew. mit Gartenterrasse oder Balkon, rechts hinter der Trennwand mein „Zuhause“).

Das Insel-Land-Hotel Michaelsen auf Borkum – eine Oase abseits des Trubels

Die Bushaltestelle „Ostland“ endet 50 Meter vor dem Café Ostland. Ab hier beginnt die unberührte Natur und Richtung Dünen und Strand geht´s nur noch per Rad oder zu Fuß. Und für alle, die bis dahin immer noch minütlich auf ihr Handy starren, vergesst es, zeitgleich mit der unberührten Natur endet auch der zuverlässige WLAN-Empfang. Ab jetzt wirst du automatisch relaxen.

Vor 20 Jahren hat der Insulaner Christoph Michaelsen den ehemaligen Bauernhof übernommen und seither das Café Ostland nach und nach vergrößert. Aus der kleinen Gaststube, in der sich anfangs nur die Einheimischen trafen, wurde ein großzügiges, gemütlich eingerichtetes Restaurant mit schöner Außenterrasse. Wegen seiner einmaligen Lage wird es auch liebevoll als „Die letzte Gaststätte vor Juist“ bezeichnet.

Christoph und Manuela lernten sich vor 11 Jahren kennen und lieben. Sie kommt ebenfalls von der Insel und kannte ihren Mann eigentlich schon aus Kindertagen. Aber erst einmal zog es sie in die große weite Welt. Sie absolvierte eine Lehre als Hotelkauffrau, arbeitete unter anderem in einem Grandhotel auf der Düsseldorfer Königsalle „Kö“ und in London. Zurück auf der Insel traf sie Christoph wieder, sie verliebten sich und sie zog zu ihm ins Ostland. Zusammen erweiterten sie ihr Geschäft und bauten die ehemaligen Rinder- und Pferdestallungen zu ihrem Insel-Land-Hotel Michaelsen aus.

Hotel-Zimmer nach Söhnen und Großmüttern benannt

Entstanden sind fünf liebevoll ostfriesisch gestaltete komfortable Hotelzimmer, benannt nach den Söhnen der beiden (Jaap, Cees, Onno) und deren Großmüttern (Janna und Ella), sowie drei geschmackvolle Ferienwohnungen zwischen 45 und 70 Quadratmeter. Überall zu erkennen: die hochwertige Verarbeitung aus Holz, mit langlebigen Materialien und angenehmen Farben.

Geschmackvolle Ferienwohnungen Hooge Hörn, Scheunenloft und Seediek

Ich war in der Ferienwohnung „Hooge Hörn“ untergebracht, deren Terrasse das Titelbild der Webseite ziert und in der ich mich pudelwohl gefühlt habe. Besonders schön: Der Eingang befindet sich um die Ecke vom Café. Das heißt, man hat hier wirklich seine Ruhe, kann aber jederzeit ums Haus gehen, um das bunte Treiben im Café zu erleben.

Yoga und Sauna – meine Highlights im Insel-Land-Hotel Borkum

Schon als wir uns letztes Jahr kurz kennenlernten, war klar, Manuela und ich teilen die gleiche Leidenschaft für Yoga. Was ich vor einigen Jahren auch vorhatte, setzte Manu in die Tat um. Sie machte 2019 eine Ausbildung zur Yogalehrerin (Certificate American Alliance) und nutzte die Zwangspause während der Pandemie dafür, ihre Kenntnisse mit dem Fokus auf Meditation und Vinyasa-Yoga zu erweitern. Parallel dazu baute sie mit ihrem Mann das Dachgeschoss des Hotels in der ehemaligen Scheune zu einem Yogaraum aus und gibt jetzt unter Yoga-Borkum Kurse.

Übrigens: Je nach Wetter bietet Manuela der Gruppe auch Yoga am Strand an. Vom Insel-Land-Hotel kommst du in nur 15 Minuten zu Fuß durch die Dünen an den ruhigen Teil des Nordstrands und dort findest du „den besten Yogaort auf der Insel“ (Zitat Manuela).

Genial ist außerdem, dass sich die nagelneue Sauna gleich neben dem Yogaraum liegt und dieser nach den Kursen (zurzeit ca. 2 x pro Woche am späten Nachmittag) als Ruheraum dient. Hotelgästen steht die Sauna kostenlos zur Verfügung und besonders in den Abendstunden, wenn es draußen ruhiger wird, kann man die Abkühlung nach dem Saunagang auf dem angrenzenden Balkon mit weitem, freiem Blick auf die Dünenlandschaft bis zum Meer genießen.

Yoga-Special im Winter

Zurzeit arbeitet Manuela an einem besonderen Yogaprogramm für die Wintermonate, damit auch in dieser Zeit mehr Gäste in das gemütliche Hotel kommen und die besondere Atmosphäre der Nordseeinsel in der kälteren Jahreszeit erleben.

„Die hat ein ganz besonderes Flair. Die Temperaturen sind im November noch relativ mild, da die Nordsee sich erst langsam abkühlt. Es kommen nur noch wenige Touristen, aber es ist noch alles geöffnet und die Anspannung der Insulaner lässt langsam los.“

Preise und Besonderheiten im Insel-Land-Hotel

  • Hotelzimmer und Ferienwohnungen zwischen 95,00 und 120,00 Euro (je nach Saison)
  • Frühstück inkl. Heißgetränke ab 8:30 Uhr, pro Person 10 Euro Aufpreis
  • Sauna: Kostenfreie Nutzung während des gesamten Aufenthaltes inklusive Sauna-Handtücher und Bademantel
  • „Yoga in der Scheune“ (1 Kursstunde ca. 75 Min.), wählbar als Einzelstunde: 60,00 Euro oder im Gruppenunterricht. 15,00 Euro p. P., Programm: gradliniges Hatha-Yoga mit Vinyasa- und Yin-Einflüssen, abschließend mit einer Entspannung und verschiedenen Atemtechniken. Abgestimmt auf das Können der Teilnehmer:innen.

TOP 3 Insider Tipps für Borkum

Wenn du wirklich gute Ausflugstipps und kulinarische Empfehlungen an deinem Urlaubsort bekommen willst, fragst du am besten die Einheimischen. Die Gelegenheit habe ich vor Ort ergriffen und die Insulanerin Manuela nach ihren TOP-Tipps in Sachen Ausflug und Kulinarik auf Borkum gefragt.

TOP 3 Tipps: Kulinarik

  1. Dünenbudje – das kultige Ausflugsziel in den Dünen, April bis Oktober, geöffnet täglich 10 – 18 Uhr
  2. Restaurant Teehaus – ausgezeichnete Küche und schöne überdachte Außenterrasse, innen urig und freundlich, Di bis So, 17 – 21 Uhr, Mo geschlossen, Tel. 04922 / 9329177 (Reservieren!)
  3. Restaurant Südhauk am Südstrand, Süderstraße 69, 26757 Borkum (keine Website vorh.), etwas gehobene (Fisch-)Küche, Do bis Di 11:30 – 12:45 und 17 – 20 Uhr, Mi geschlossen, Tel. 04922 932855 (Reservieren!)

TOP 3 Tipps: Natur

  1. Hooge Hörn: Das Hooge Hörn (friesisch für „erhöht liegende Ecke“) ist die östlichste Ecke von Borkum und ein Naturschutzgebiet. Umgeben ist es von den Ostlagunen, die bei Sturmflut von Salzwasser überspült werden. Man gelangt auch nur bei Ebbe dort hin. In der Ferne ist die Insel Juist zu erkennen.
  2. FKK-Strand / Naturbadestrand: Ein mehrere hundert Meter breiter, feinsandiger Strandabschnitt mit einem FKK-Gelände in der urigen Dünenlandschaft. Das dazu gehörende Dünengelände grenzt direkt an den Stand und liegt am Rande eines Land­schaftsschutzgebiets. Unzählige in dem naturbelassenen Gelände versteckte „Butzen” (Kabinen) bieten ideale Voraussetzungen für ungestörte Erholung (siehe auch mein Blogbeitrag „Mit dem Badekarren in die Nordsee“).
  3. Strandsauna mit Café „Up Stee“, Schwitzen mit Meerblick und zur Abkühlung direkt über den schier endlosen Strand ans Meer laufen. Geöffnet vom 1. Mai bis 15. September, täglich 11 – 18Uhr, Aufguss zu jeder vollen Stunde, Tageskarte Erwachsene 20 EUR, Tageskarte Kinder (4-14Jahre) 10 EUR, Kinder unter 4 Jahren frei (Saunatuch im Preis inklusive)
Traumhafter Wanderweg zum Strand am Hooge Hörn.

Gutschein für Leser:innen #Kultreiseblog21

Du erhältst einen kostenlosen Yoga-Kurs im Wert von 30 Euro (max. 2 Einheiten/Woche à 75 Min. in der Gruppe), wenn du mir im Kommentarfeld unter diesen Blogbeitrag schreibst, warum du Borkum kennenlernen willst oder – wenn du schon da warst – was dir auf der Insel besonders gut gefällt. Ich schicke dir anschließend per Email eine Bestätigung, mit der du den Kurs-Gutschein bis 31.12.2022 bei Manuela Michaelsen auf Borkum einlösen kannst.

Natürlich freue ich mich auch über jeden anderen Kommentar!

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Juni 2021

Fotos © Simone Blaschke, Insellandhotel Michaelsen, Torsten Dachwitz, Jörg Kleinert

*Für diesen Artikel wurde ich in eine Ferienwohnung des Insel-Land-Hotels Michaelsen eingeladen. Dieser Blogbeitrag enthält somit Werbung. Auf den Inhalt meines Beitrags hat die Kooperation keinen Einfluss.