Schweden hat einen neuen Fan: mich. Endlich war ich in diesem wundervollen Land der Seen und Wälder, in Stockholm und den Schären. Ich stelle dir meine Highlights in Stockholm vor und gebe dir meine persönlichen Kulttipps für deinen Städtetrip in die Hauptstadt Schwedens.

Stockholm und die Schären

Die Reise fing mit einem Städtetrip nach Stockholm an, bevor ich anschließend eine erholsame Zeit in der Natur Schwedens am Mälarsee verbrachte. Die schwedische Hauptstadt wollte ich schon lange besuchen, weil ich die Lage direkt am Wasser inmitten tausender Inseln – den sogenannten Schären – faszinierend finde. Außerdem sollen die Schweden und Schwedinnen so unglaublich entspannt und freundlich sein. Davon wollte ich mich selbst überzeugen.

Mein persönlicher Tipp Nr. 1: Nimm dir mindestens 3 Tage Zeit, um Stockholm zu erkunden, besser mehr. Denn natürlich kann es auch im Sommer mal Regentage geben und je mehr Tage dir zur Verfügung stehen, desto abwechslungsreicher kannst du die vielfältigen Angebote in der schwedischen Metropole ausprobieren. Von Parks über Museen bis zu Flohmärkten und Shopping, es gibt so viel zu entdecken.

Ich habe mir 5 Tage Zeit für Stockholm genommen und das war genau richtig. Durch eine befreundete Reisebloggerin Die Reiseeule hatte ich einen super Hoteltipp bekommen: gute Lage, großes Zimmer, klasse Service und vor allem ein riesiges und abwechslungsreiches Frühstücksbuffet. Das „Best Western Plus Time Hotel“ kann ich guten Gewissens empfehlen. Es liegt im Stadtteil Vasastaden, nur fünf Gehminuten von der nächsten U-Bahn-Station „Odenplan“ entfernt. Direkt vor der Tür stehen außerdem Elektroroller und auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich eine Citybike-Station.

Mein persönlicher Tipp Nr. 2: Kauf dir vom Öffentlichen Nahverkehrsanbieter SL in Stockholm ein 24- oder 72-Stunden-Ticket – je Länge deines Aufenthalts – und nutze alle Verkehrsmittel in Stockholm so oft und so viel du möchtest. Das Verbindungsnetz in Stockholm ist ungemein groß und vorbildlich. Abgesehen davon kannst du mit dem Ticket auch noch eine unterirdische Museumstour machen (s. u. Kult-Tipp Metrostation). Alternativ findest du überall in der Stadt Citybike- und Roller-Stationen. 

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, diese kultige Stadt zu entdecken. Hier möchte ich dir meine persönlichen Highlights vorstellen. Bei der Orientierung vor Ort hat mir unter anderem der gedruckte Stockholm-Reiseführer der Bloggerin Jessica Marielle (@bymarielle), erschienen im Dumont-Verlag, geholfen. Und bevor du fragst: Ich gehöre zu denjenigen, die gerne ein Print-Exemplar mit in den Urlaub nimmt. Nur leicht und klein muss es sein.

Kulttipp #1 – Södermalm: Vom ehemaligen Arbeiterviertel zum hippen Stadtteil

Gleich der erste Morgen in Stockholm begrüßte mich mit sonnigen 24 Grad (im August). Spontan entschied ich, mir den vielgepriesenen, hippen Stadtteil Södermalm anzusehen. Dank des super getakteten öffentlichen Verkehrsnetzes in Stockholm und Umgebung war ich in nur 15 Minuten an Ort und Stelle. In Södermalm bist du richtig, wenn du es liebst, dich einfach zwischen netten Cafés, Vintage- und Secondhand-Shops, kleinen Kunst-, Mode- oder Schmuck-Läden treiben zu lassen. Am Wochenende (vor allem samstags) finden in den Sommermonaten regelmäßig Floh- oder Street Food-Märkte statt. Dazwischen kannst du ein kleines Nickerchen in einem der zahlreichen Parks machen. Du wirst dich zwischen den Einheimischen schnell so fühlen, als gehörst du dazu. Hier kannst du locker ein, zwei Tage auf Tour gehen. Meine Highlights in Södermalm sind:

  • Mosebacke Terrasen (Mosebacke Torg 1-3, U-Bahn Slussen) auf dem höchsten Punkt des Stadtteils gelegen: eine Mischung aus Café undBiergarten, Outdoor-Bühne mit Live-Musik und Party-Szene, mit fantastischem Blick auf die gegenüberliegende Altstadt (Gamla Stan).
Szenetreff „Mosebacke“ im Stadttteil Södermalm
  • Katharinenviertel & Bergsprängergränd (Högbergsplan 13a, U-Bahn: Medborgarplatsen) ist ein Relikt aus historischen Zeiten. Die kleinen Gassen mit den bunten Holzhäusern rund um die prächtige Katarina Kyrka mit ihrem idyllischen Park zeigen, wie die Stadt früher einmal aussah.  
  • Direkt angrenzend: SoFo, kurz für South of Fokungagatan (Skanegatan 86, U-Bahn: Medboragarplatsen) ist das hippe Herz von Södermalm, namentlich an das SoHo-Viertel in Manhatten angelehnt. Es zeigt am besten, wie aus dem ehemaligen Arbeiterviertel ein neues urbanes Viertel mit Kneipen, Bars, Cafés und kleinen Shops entstanden ist. Superlässig und entspannt hier.
  • Hornstulls Marknad (Hornstulls strand 4, U-Bahn: Hornstull) findet jeden Samstag und Sonntag zwischen April und September am südwestlichen Rand von Södermalm entlang der Hornstull Promenade direkt am Wasser statt. Unzählige Stände, Street Food und Live-Musik locken am Wochenende Stockholmer und Touristen an. Aber wie überall in Stockholm, alles ganz unaufgeregt.
Flohmarkt entlang der Hornstull Promenade direkt am Wasser
  • Gegen Abend empfiehlt es sich, zum Sonnenuntergang Richtung Söder Malärstand zu gehen oder fahren (Bastugatan 26, U-Bahn: Mariatorget). Der rund 500 Meter lange Panoramaweg auf einem Felsen hoch über dem Wasser bietet eine unfassbar schöne Sicht auf die gegenüberliegende Uferseite mit dem Rathaus, Riddarholmen und über den Mälarsee. Überall gibt es Sitzmöglichkeiten oder Mini-Parks, in den Familien oder Freundesgruppen bis zum Sonnenuntergang picknicken. Ich habe mir sagen lassen, dass es hier auch zum Sonnenaufgang wunderschön sein soll.
Blick vom Panoramaweg am Söder Malärstrand auf die Stockholmer Altstadt Gamla Stan

Mein persönlicher Tipp Nr. 3: Wenn du dir mehr als einen Tag für Södermalm Zeit nimmst, kannst du noch tiefer in den Flair dieses Stadtteils eintauchen und dich wie ein echter Local fühlen. Auf dieser Seite von Visit Stockholm findest du von Shops, Restaurants, Museen, Bars und Parks eine gute Übersicht der möglichen Aktivitäten.

Kulttipp #2 – Stockholm Car Meet: Oldtimer-Show umsonst und draußen

Dieser Tipp ist eher ein Zufallsprodukt. „Right time right place”, könnte man sagen. Denn direkt nach der Ankunft unternahm ich einen ersten abendlichen Spaziergang im Viertel rund um das Hotel. Dabei fielen mir die vielen am Straßenrand geparkten Oldtimer, insbesondere amerikanische Schlitten, auf. Als ich am nächsten Tag von meinem Tagesausflug durch Södermalm zurückkam, staunte ich nicht schlecht. Eine breite Straße, nur 50 Meter von unserem (sonst ruhigen) Hotel entfernt, war zum „Car-Walk“ umfunktioniert.

Viele Schaulustige standen oder saßen auf Campingstühlen am Straßenrand, um diesen besonderen Autocorso zu bestaunen. Wie sich herausstellte, fand genau an diesem Wochenende das „Stockholm Car Meet“ statt, ein Treffen von Oldtimer-Fans aus ganz Schweden. Zum Abschluss fuhren an diesem Abend hunderte liebevoll restaurierte Oldtimer von Cadillac und Chrysler bis Chevrolet, Ford und Jaguar diese Straße auf und ab. Bewusst wäre ich niemals auf die Idee gekommen, mir so etwas anzuschauen. Aber „by the way“ war das Event eine willkommene Überraschung.

Kulttipp #3 – Kunst in Metrostationen von Stockholm (ideal bei Regenwetter)

Regen in Stockholm? Kein Problem, wenn man einen Ausflugstipp kennt, bei dem man garantiert nicht nass wird. Klar, auch in Stockholm gibt es zahlreiche Museen, aber die künstlerisch gestalteten Metrostationen sind doch ein besonderes Highlight. Mit dem passenden Gratis-Guide, den du dir als App auf dein Handy laden kannst, geht es los.

Hier die beeindruckendsten Tunelbanen-Stationen in Bildern. 

Kulttipp #4 – ABBA-Museum und Natur pur in Djungarden

Wenn wir schon bei Kunst und Museen sind, dann darfst du eins in Stockholm auf keinen Fall verpassen: das ABBA-Museum im Stadtteil Djungarden, der wie alle anderen der insgesamt 14 Stadtviertel auf einer Insel gelegen ist. Djungarden besteht zum Großteil aus Wiesen und Wäldern, in denen die Einheimischen Spazierengehen, joggen oder picknicken. Hier kannst du dich nach einem Stadtbummel unter einer 200 Jahre alten Eiche ausruhen oder mit dem Rad eine Runde durch den Naturpark mit Stopp am Rosendal Slott (Lustschloss im Grünen) machen.

Museumsinsel von Agnetha bis Wikinger

Der westliche Teil, direkt nach Überquerung der Djurgarden-Brücke, ist dagegen vollgepackt mit Museen: Nordisches Museum, Vasamuseum, Spritmuseum, Vikingmuseum – und eben auch das ABBA-Museum. Du musst kein Fan der Musik sein und wirst dich trotzdem gut unterhalten und informiert fühlen. Denn es geht eher um das Phänomen ABBA und die zahlreichen Stationen der Protagonisten, von den ersten Anfängen bis zur Trennung und darüber hinaus. Viele interaktive Parts zum Mitsingen und Tanzen, alle originalen Kostüme, Goldene Schallplatten und viele Interviews mit Wegbegleitern zeichnen das Museum aus.

Absolutes Muss in Stockholm: der Besuch des ABBA Museum im Stadtteil Djungarden

Öffnungszeiten: zw. 10 und 18 Uhr täglich, mit versch. Ausnahmen, siehe: https://abbathemuseum.com/en/prices-opening-hours

Eintritt (im gewählten Zeitslot): je nach Alter (Kinder/Erwachsene) und Ermäßigungen zwischen zw. 120 und 299 SEK (zw. 10 und 27 Euro)

Offizielle Homepage

Mein persönlicher Tipp Nr. 4: Über die offizielle Webseite solltest du unbedingt dein Ticket vorbuchen. Die Auswahl der Uhrzeit stellt nur die Zeit dar, in der du dein Ticket abholen musst. Sobald du drin bist, kannst du so lange bleiben, bis das Museum schließt und lass dich nicht von der langen Schlange – trotz vorab geordertem Ticket – abschrecken. Das sieht abschreckender aus als es ist. Wir haben nur max. 20 Minuten gewartet. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Kulttipp #5 – Gamla Stan: die Altstadt von Stockholm

Die Altstadt von Stockholm – Gamla Stan – ist das touristische Herzstück der schwedischen Hauptstadt. Und ja, es ist viel los. Aber trotzdem: Die Altstadt hat ein besonderes Flair und du solltest mindestens einen halben Tag für einen Besuch reservieren.

Das königliche Schloss in Stockholm ist schon von außen eine Augenweide.

Das sind (meine) Highlights:

  • Königliches Schloss: Das Kungliga Slott verfügt über sage und schreibe 608 Räume. Viele davon sind Teil des königlichen Museums, aber vor allem ist das Schloss der Arbeitsplatz für König Carl XVI Gustaf und Kronprinzessin Victoria von Schweden und deren Entourage. Das Jahr 2023 stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Thronjubiläums von König Carl Gustav, der mit gerade einmal 27 Jahren den Thron bestieg. Ich habe mir das prächtige Gebäude nur von außen angeschaut und kann dir vor allem die traditionelle Zeremonie der Wachablösung (wochentags um 12:15 Uhr und sonntags um 13.15 Uhr). Eintritts-Tickets für die Besichtigung der Innenräume kannst du hier vorab online buchen.
  • Direkt neben dem Schloss befindet sich die Storkyrkan. Sie ist seit 1942 die Domkirche Stockholms. Hier haben sich sowohl König Carl Gustaf und Königin Silvia im Jahr 1976 als Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel das Jawort gaben. Übrigens liegt die Kirche auf dem höchsten Punkt dieses Stadtteils.
  • „Järntorget“ ist den ganzen Sommer über ein belebter Platz im südlichen Teil der Altstadt, der mit mediterranen Ausstrahlung und der palazzoähnlicher Architektur
  • Der Hauptplatz „Stortorget“ fällt sofort mit den bunten Giebelhäusern und dem Nobelmuseum im früheren Börsenhaus ins Auge. Der Platz ist bei Touristen als Urlaubsmotiv sehr beliebt und entsprechend gut besucht. Die Restaurants und Cafés auf diesem Platz sind entsprechend teuer.
  • Tyska kyrkan ist eine kleine Kirche aus dem Mittelalter mit bedeutenden Buntglasfenstern, einem barockem Innenraum und dem höchsten Kirchturm der Altstadt.
  • Mårten Trotzigs Gränd ist die schmalste Gasse in Gamla Stan und überhaupt macht es Spaß, sich einfach mal durch die schmalen Gassen zwischen den belebten Straßen der Altstadt treiben zu lassen.
Das bekannteste Postkartenbild in der Altstadt Gamla Stand: die bunten Giebelhäuser auf dem Stortorget Platz.

Kulttipp #5 – Das Rathaus und Ort der Nobelpreis-Zeremonie

Auch wenn es nicht direkt zur Altstadt gehört, kann man den Besuch des Rathauses gut mit Gamla Stan verbinden. Ein kurzer Weg vom Königlichen Schloss zu Fuß, per Rad oder E-Roller und schon steht man vor dem Stadshuset von Stockholm auf der Insel Kungsholmen. Es zählt zu den Wahrzeichen der Stadt und ist mit seinem markanten Eckturm schon aus der Ferne zu sehen. Während der Führung durch das Stockholmer Rathaus besuchst du u. a. die berühmte Blaue Halle, in der jedes Jahr im Dezember die Nobelzeremonie stattfindet. In der Außenanlage kannst du außerdem direkt am Wasser entlang spazieren.

Im Rathaus von Stockholm findet die jährliche Nobelpreis-Zeremonie statt.

Öffnungszeiten: Eintritt nur mit einer Führung (Englisch oder Schwedisch), der Rathausturm kann zusätzlich besichtigt werden.

Eintritt: je nach Alter (Kinder/Erwachsene) und Ermäßigungen zwischen 30 und 60 SEK (zw. 2,70 und 5,40 Euro)

Offizielle Homepage

Kulttipp #6 – Skansen: größtes Freilichtmuseum der Welt

Am letzten Tag in Stockholm fuhr ich noch einmal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in den Stadtteil Djungarden (auf dem auch das ABBA-Museum liegt), um im größten Freilichtmuseum der Welt „Skansen“ das komprimierte Leben und die Geschichte Schwedens anzuschauen. Zunächst war ich skeptisch, denn ich erwartete eine Art kitschigen Jahrmarkt. Doch ich gebe zu, die Bedenken waren unberechtigt. Ich habe während meiner 4-stündigen Tour über das riesige Gelände eine Menge über die Kultur und Natur in Schweden erfahren. Besonders begeistert haben mich die Gespräche mit den Angestellten des Museums. Sie waren, passend zur jeweiligen Lebenssituation gekleidet – Bauernhof, Apotheke, Kaufmannsladen oder Druckerei – und erläutern ganz genau, wie das Leben und Arbeiten zu der Zeit, die sie verkörperten, aussahen.

Neben dem eigentlichen Freilichtmuseum gibt es einen Tierpark mit Elchen und Bären sowie diverse Museen im Eingangsbereich. Hier hat mir besonders das Baltic Sea Science und das Skansen Aqarium gefallen.

Öffnungszeiten: Skansen ist das ganze Jahr über täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Eintritt/Tageskarte: je nach Alter (Kinder/Erwachsene) und Ermäßigungen zwischen 80 und 200 Schwedische Kronen (ca. zw. 7 und 18 Euro)

Offizielle Homepage

Von Stockholm zum Mälaren in die Provinz Uppland

Im Anschluss an meinen Städtetrip nach Stockholm habe ich noch einige Tage in einem idyllischen Schwedenhaus am Mälarsee, auch Mälaren genannt, verbracht. Meine Schweden-Highlights in Uppland haben ich in diesem Beitrag zusammengefasst.

Warst du schon in Stockholm und Umgebung? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Schreibe gerne einen Kommentar oder sende mir eine E-Mail an simone@kultreiseblog.de

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Reisebericht August 2023 / Kultding des Monats #März 2024

Alle Fotos © Simone Blaschke