[Gewinnspiel-Kooperation]

Max liebt Brot und Reisen

Max Kugel liebt Brot. So viel steht fest. Und er verreist gerne. Auch das ist schön. Aber da ist noch viel mehr, was Max am Herzen liegt, wofür er „brennt“, wie man gerne sagt. In Bonn – für viele eine lebenswerte Stadt mit unentdecktem Potenzial – ist er so was wie der Shootingstar am Bäckerhimmel. 27 Jahre jung, groß gewachsen, lebhafte Gesichtszüge, Bart, Jeanshemd und Cap-Dauerträger, so wie viele junge Männer heute eben aussehen. Und doch steckt bei Max mehr dahinter, das spürte ich bei unserem Treffen schon nach wenigen Minuten. Er hat klare Vorstellungen von seinem Leben als Bäckermeister mit eigenem Laden (seit August 2017 im Bonner Talweg 34) und dem Slogan „Da, wo´s nur Brot gibt.“ Warum nur Brot? Darüber wurde schon so viel geschrieben. Es hat was mit Fokussieren zu tun, mit Überzeugung und mit Erlebnissen und Inspirationen, alles zusammen konnte nur zu einem einzigen Produkt seines Handwerks führen: Brot – sonst nichts.

Reisen als Inspiration für Max Kugels Brotwelt

Warum ich Max besuche und frisch gebackener Fan seiner Brote bin? Meine Passion sind Reisen in Verbindung mit kultigen Geschichten – deshalb ja KULTREISEblog – und Max hat Potenzial für beides, wie mir in unserem Gespräch in seinem Büro/Lager über dem Laden klar wird.

Brotstand auf Sansibar (Foto: Max Kugel)

Reisen, fremde Länder sehen, das war bis vor wenigen Jahren so gar nicht seine Welt. Am liebsten wäre er im rheinland-pfälzischen Lahnstein geblieben. Dort, wo sein Papa eine Bäckerei betreibt, wo er und sein Bruder das Handwerk von der Pike auf bis zum Meister gelernt haben, dort, wo er ewig hätte bleiben können. Hürde Nummer Eins: Er ist, wie er selbst sagt, ein dominanter Einzelgänger, und es wäre nicht gut gegangen, zusammen mit seinem Bruder die Familien-Bäckerei weiterzuführen. Hürde Nummer Zwei – und wahrscheinlich ein schlauer Schachzug seines Vaters: Papa wirft ihn regelrecht aus dem gemachten Nest und schickt ihn wohlwollend in die Welt hinaus. „Schau dir mal was anderes an.“ sagte er, und das hat Max dann auch getan.

Foto: Max Kugel

3 Monate Kanada und US-Westküste, Vancouver, Los Angelos, Las Vegas, was man mit Anfang 20 eben so macht. Freunde besuchen, neue Freundschaften schließen, Strand, Sonne, Lifestyle – und manchmal auch in eine Bäckerei gucken. Nicht mit Vorsatz, aber schon mit dem Gedanken: Wie machen die das hier? Wer kauft hier ein, und vor allem, wie präsentieren sie ihre Ware, was unterscheidet sich von einer typisch deutschen Bäckerei? Es ging weniger um die Back“Kunst“, sondern mehr um den Lifestyle.

Bäckermeister auf der Walz durch Deutschland

Als er von seinem ersten Trip nach Amerika 2011 zurück kam, fing sie an zu reifen, die Idee von der „Road to Bakery“, seinem eigenen Laden, der Konzentration auf nur ein Produkt. Doch der Plan war zunächst, in Deutschland „auf die Walz“ zu gehen, in verschiedenen kleinen und großen Städten das gelernte Bäckerhandwerk zu vertiefen. Nirgendwo länger als ein Jahr bleiben (außer in Bonn, da blieb er eineinhalb Jahre, vielleicht schon ein Zeichen, dass er hier mal sesshaft wird?), versierten Bäckern über die Schulter schauen, dazu lernen, aber vor allem die Tradition des Bäckerhandwerks inhalieren. Wie backt man auf der Insel Föhr, was ist in Berlin beliebt und welche Zutaten verwendet man in München für ein ordentliches Bauernbrot? Auch Abstecher in London und Zürich brachten neue Erkenntnisse. Selbst in dem kleinen baden-württembergischen Kaff Herrenberg bei Stuttgart oder in Leutkirch im Allgäu lernte er Bäckermeister kennen, die „ihr Ding“ machen und sich nicht von spießigen Konventionen beeinflussen lassen. „Das, was ich auf meinen vielen Stationen erlebt habe, packte ich zusammen und entwickelte meinen eigenen Plan.“ erklärt mir Max mit entschlossener Miene.

Auf der Walz: Backen in Aschau am Inn (Foto: Max Kugel)

Thailand und Brot – wie passt das zusammen?

Spätestens nach einer weiteren 10-wöchigen Tour durch Nordamerika 2016 wurde ihm klar, das ist nicht nur ein Urlaub, das ist mehr. Wie leben die Leute? Was essen sie? Welche Musik hören sie? Welche Klamotten tragen sie? Typen, die einfach nur dem großen Geld hinterherjagen, sind nicht sein Ding. „Geld ist nicht alles.“ Kein neuer Spruch, aber von einem jungen Kerl wie Max in diesen Zeiten eher ungewöhnlich, oder?

Doch wie passt die Reise nach Thailand zu seinem Brot-Konzept? „Gar nicht“, antwortet Max und schmunzelt. „Backhandwerk hat dort keine Bedeutung. Was mich in Thailand bewegt hat, war die Dankbarkeit der Menschen, trotzdem sie so bescheiden leben.“ Auch diese Erkenntnis ist jetzt Teil seines Erfolgs. Erst im August 2017 hat er seinen Laden in der Bonner Südstadt eröffnet und seitdem vergeht kein Tag ohne Kundenschlange vor dem Tresen. Oft sind die Brote schon ausverkauft, bevor der Laden um halb sieben abends schließt (Stichwort: Nachhaltigkeit, s. u.). Dann kann es sein, dass er um 17 Uhr noch schnell eine Ladung seiner Bonnette (Baguette mit dem Max-typischen Zipfeln an beiden Seiten) in den Ofen schiebt. Auf die frischen, warmen Weißbrote mit der zarten Kruste stürzen sich die letzten Kunden vor Ladenschluss.

Road to Bakery – Weltkarte mitten im Laden

Das Erlebte nennt er „Road to Bakery“, die zum Ausdruck bringt, was er will:  Eine eigene Bäckerei, in der es nur Brot gibt. Sonst nichts, keine Brötchen, keine Teilchen oder Törtchen (könnte er, schließlich ist er auch Konditormeister) – pures Brot, traditionell gebacken, nach bester Handwerkskunst. Gleichzeitig aber mit der Aussage verbunden: „Seht her, das was ich mache, ist nicht einfach Brot backen und verkaufen. Es ist viel mehr.“, erklärt mir Max mit leuchtenden Augen. „Natürlich musst du Qualität abliefern. Aber viele sehen nicht – noch nicht – dass mein Konzept ganzheitlich ist.“ Die Klamotten, die Musik, die Backkunst, alles in seinem Laden folgt seinem Lifestyle. Er verkörpert, wie er arbeiten und leben will. Jeanshemd, Cap, Indie- oder Rockmusik, der krustige Heinz, sein Hausbrot Johnny oder das Föhrer Weißbrot – so heißen 3 Brote von 10 aus seinem Sortiment. All das verdankt er seinen Reisen und seinen Arbeitsstationen in Deutschland.

Foto: Max Kugel

Wohlfühlen trotz 6-Tage-Woche und 16-Stunden-Tag

Die „Road to Bakery“ prangt als Landkarte groß auf seiner Navy Blue-getünchten Wand im Laden. Alle Ortsnamen sind mit Strichellinien rund um die Weltkarte markiert. „Diese Karte wird nie zu Ende sein.“, sagt Max zu mir. Neue Orte werden folgen. Denn im Gegensatz zur landläufigen (wie er findet, typisch deutschen) Meinung, wenn was gut läuft, dann eröffne weitere Läden, will er lieber klein bleiben und im eigentlichen Handwerk sein Glück finden. Noch schuftet er 6 Tage die Woche von 5:30 bis 22 Uhr. Sein Ziel ist aber, bald so gut aufgestellt zu sein, dass er auch mal 2-3  Wochen am Stück verreisen kann. Denn die Inspirationen, die er sich auf neuen Reisen holt, füttern sein Konzept mit neuen Ideen.

„Ich will nicht die Welt bekehren, ich möchte nur zeigen, was möglich ist – und junge Menschen wieder für echtes Handwerk begeistern.“ In der Provinz hat er angefangen, ist in die Welt gereist, und verwirklicht jetzt in Bonn seinen Traum. Vielleicht ist sein Erfolg nicht nur ein Fingerzeig für altgesottene Bäcker, die immer den gleichen Stiefel fahren. Vielleicht will er auch Gleichaltrigen zeigen, dass man auch mit Handwerk, gut ausgebildet, weltoffen, mit Leidenschaft und Selbstbewusstsein neue Wege gehen kann.

Die nächsten Reiseziele sind schon geplant: Nach einem Trip nach Sansibar Anfang des Jahres geht es jetzt ein paar Tage nach Frankreich, ins Land der Croissants und Baguettes. Als nächstes steht Skandinavien, besonders Norwegen ganz oben auf seiner Wunschliste.

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Kommentar abgeben und gewinnen!

Foto: Simone Blaschke

Du kommst aus Bonn oder Umgebung und isst gerne Brot? Dann schreib einen Kommentar (s. Felder unten) und schlage ein Land vor, in das Bäckermeister Max reisen sollte und beschreibe kurz warum.

Wir verlosen unter allen, die bis zum 31.03.2018 einen Kommentar abgeben 3 Gewinner, die in Max‘ Laden ein Brot (freie Auswahl) gratis erhalten. Die Gewinner informiere ich per E-Mail. Die Mail dann einfach im Laden vorzeigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. (Max Kugel-Mitarbeiter und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen.)

Info: Das Gewinnspiel ist beendet. Die Gewinner und Reiseländer-Vorschläge stehen fest.

 

Nachhaltigkeit in Sachen Brot. Das sind Max‘ Prinzipien:

  • Volle Konzentration auf die Grundzutaten Mehl, Salz und Wasser
  • Verwendung von Bio-Mehl, ganz selbstverständlich, ohne es extra zu erwähnen
  • Kompletter Verzicht auf Zusatzstoffe, keine zusätzlichen Enzyme und Emulgatoren (z. B. Ascorbinsäure)
  • Die Brotmenge an den Verkauf pro Tag anpassen (anfangs war schon vor Ladenschluss das ganze Brot weg)
  • Wenn Brot übrig bleibt, zermahlen und dem Teig für die nächste Ladung zufügen (alte Bäckertradition)

„Wer so arbeitet, muss sein Handwerk beherrschen. Denn ohne Zusatzstoffe wird dir kein menschlicher Fehler verziehen.“ (Max)

Tipps von Max für Start up’s:

  • Konzentration auf eine Sache, und die richtig (siehe Brot)
  • Bewusstsein, dass neben dem Produkt auch wichtig ist: Einkauf, Logistik, Marketing, Finanzen
  • Deshalb: Ein verlässliches Team aufbauen, Hilfe annehmen und einholen (z. B. Steuerberater)
  • Finanzierung muss vorher stehen, Nachjustieren ist schwierig (z. B. Darlehen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW beantragen)
  • Darüber klar werden, dass es erst mal keine Freizeit gibt und sich die Zahl der Freunde reduziert (nur die „wahren“ Freunde bleiben übrig)
  • Nicht gleich einen (arroganten) Höhenflug kriegen, wenn sich erste Erfolge einstellen
  • Geld ist nicht alles, der Spaß und die Leidenschaft sollten immer an erster Stelle stehen!

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