Kennst du Kubb?

Auch bekannt unter dem Begriff Wikingerschach? Bevor ich vor zwei Wochen an einem Kubb-Turnier teilnahm, hatte ich keine Ahnung davon. Samstagnachmittag, Sonne, noch etwas kühl, aber schön zum Draußen sein. Ich wollte raus und mein Freund (der Journalist) hatte eine Idee. Er packte mich ins Auto und wir fuhren nach Lengede bei Braunschweig. Dort trafen sich die Mitglieder des Deutschen Kubb-Bundes DKubbB zur Jahreshauptversammlung mit anschließendem Spaßturnier. Darüber sollte er für die Tageszeitung berichten und ich war neugierig auf das Spiel.

Wurfspiel für jeden und überall

Jetzt also Kubb. Es handelt sich um ein Wurfspiel, das aus Schweden stammt (Kubb bedeutet Klotz) und gleich mehrere Spaßfaktoren vereint. Erstens: Ob auf der Wiese oder am Strand, solange der Untergrund einigermaßen eben ist, kann man überall kubben. Also auch auf der ganzen Welt. Zweitens: Es gibt kein Alterslimit, weder nach oben, noch nach unten. Von 8 bis 80 kann jeder mitmachen. Drittens: Ob Weiblein oder Männlein, Familie oder Single, von 1 bis 6 Personen darf das Team bunt gemischt sein. Und viertens: Man muss nicht besonders sportlich sein. Der Spaß an der Bewegung im Freien und die Lust, dabei neue Menschen kennenzulernen, steht im Vordergrund. Irgendwie wie beim Reisen, oder?

Spontan am Kubb-Turnier teilgenommen

Nachdem wir am Sportplatz des SV Lengede ankamen, fragte ich mich der Vereinsvorsitzende, ob ich nicht Lust hätte, am heutigen Turnier teilzunehmen. Kurz drauf stand ich bereits mit Klaus (Ahoi Beachkubb) aus Wismar und Matthes aus Rostock auf einem der 5 x 8 Meter großen abgesteckten Felder und spielte Kubb. Mit dem Namen „9malklug“ bildeten wir eins von 12 Teams, deren Bezeichnungen alle mit einer Zahl in Verbindung standen (2fel, Endlich wind11rei usw.). Nach der Devise „Learning by doing“ verstand ich die Spielregeln ziemlich schnell. Und dank des tollen Ansporns durch meine Mitspieler traf ich relativ häufig die richtigen Kubbs und versenkte sogar ein Mal den König mit seiner roten Krone (die gerne auch mal mit den Zacken nach unten in den Boden gesteckt wird, siehe Foto rechts). Der darf nämlich erst ganz zum Schluss getroffen werden.

Kubb hat man schon im alten Ägypten gespielt

Eine Form von Kubb sollen schon die Ägypter vor über 5000 Jahren gespielt haben. Bekannt ist auch, dass in der Wikingerzeit solche Gemeinschaftsspiele sehr beliebt waren.  In der heutigen Form fand es seinen Ursprung 1995. Damals ließen Bewohner der schwedischen Insel Gotland den alten Wikingersport wiederaufleben. Die ganze Geschichte erfährst du auf der Seite von Kubb Deutschland.

Auf Reisen mit Einheimischen kubben

Während wir spielen, erzählt mir Klaus davon, dass er sich mit seiner Freundin auch auf Reisen immer nach Möglichkeiten umsieht, zu kubben. Und weil Kubben nicht einfach nur ein Spiel ist, sondern Menschen mit ähnlichen Interessen weltweit verbindet (Kubb unites people), finden sie fast immer einen Kubb-Club, mit dessen Mitgliedern sie sich zum Spielen verabreden. Ob Thailand, Neuseeland oder gerade erst in Barcelona, die beiden sind echt infiziert – und ich kann sie verstehen.

Probier es aus und gib in der facebook-Suchfunktion „Kubb + dein Reiseland ein. Du wirst staunen.

Foto: Klaus Riedel privat

Mein Team gewinnt das Kubb-Turnier

Klaus und Matthes habe ich nach der Vorrunde alleine weiterspielen lassen, weil wir noch verabredet waren. Ein paar Tage später erhielt ich eine Mail von Klaus: „Team 9malklug hat gewonnen :) YEAH! Du hast damit also auch einen gehörigen Anteil am Sieg, da Matthes und ich in der Vorrunde ja eher noch bescheiden gespielt haben und du uns einige Male noch gerettet hast. Also, herzlichen Glückwunsch auch dir zum Sieg!“

Wie geil ist das denn?! Ich finde, dieses Wurfspiel gehört zu recht in meine Rubrik „Kult und gut“. Hast du Fragen? Immer her damit. Nutze einfach die Kommentarfunktion.