Am vergangenen Wochenende war ich in Leipzig. Anlass meiner Städtereise war das  Reisebloggercamp, bei dem sich rund 60 Reiseblogger aus ganz Deutschland zum Barcamp trafen. Dieses Mal also Leipzig, passend zur TC Touristik & Caravaning, in deren Konferenzräumen unser Barcamp stattfand. Am Ende meines Beitrag erfährst du mehr über das Barcamp. Aber jetzt geht es erst einmal um Leipzig.

Leipzig Highlights für deine nächste Städtereise

Ich stelle dir hier die Plätze vor, die ich während meines Aufenthalts neu oder seit meinem letzten Leipzig-Besuch vor über 10 Jahren wiederentdeckt habe.

Tipp #1 Hauptbahnhof Leipzig

Direkt nach meiner Ankunft am Leipziger Hauptbahnhof überraschte mich das schön gestaltete Gebäude mit seinen Promenaden. Eröffnet im Jahr 1915, nach der Wende aufwändig renoviert, feierte der größte Kopfbahnhof Europas 2015 seinen 100. Geburtstag. Ich drehte direkt eine Runde, mein Rollköfferchen hinter mir herziehend. Wenige deutsche Bahnhöfe, die ich gesehen habe, sind so schön hergerichtet. Ein Ort zum Einkaufen, Kaffee trinken und Entspannen, den du aus meiner Sicht auch einfach mal so ansteuern kannst. Es gibt sogar eigens Führungen durch das historische Gebäude.

Tipp #2 Rooftop Leipzig

Am Freitagnachmittag trafen sich alle Reiseblogger zum Get Together auf der Terrasse der Rooftop Bar des Innside by Mélia. Es war ein kalter, klarer und sonniger Novembertag, aber mit Heizpilzen, Glühwein und Apfelpunsch ließ es sich gut aushalten. Noch cooler ist dieser Ort mit den durchsichtigen Lounge-Kegeln sicher im Sommer. Und der Blick von hier oben über Leipzig (siehe auch Beitragsbild) ist ohnehin atemberaubend.

Blick von der Rooftop Bar auf ganz Leipzig (Foto Simone Blaschke)

Tipp #3 Gedenkstätte mit Stühlen

Nur wenige Meter vom Innside Hotel entfernt befindet sich die Gedenkstätte am Ort der große Gemeindesynagoge. Auf dem quadratischen Platz der ehemaligen jüdischen Synagoge stehen Metallstühle in Reih und Glied symbolisch für die während des Naziregimes ausgegrenzten, verfolgten und ermordeten Juden der Stadt Leipzig. Ein Mahnmal, das in seiner Einfachheit stark beeindruckt und allemal einen Abstecher wert ist.

Die Metallstühle erinnern daran, dass hier einmal eine Synagoge stand. (Foto Simone Blaschke)

Die Metallstühle erinnern daran, dass hier einmal eine Synagoge stand.

Tipp #4 Leipzig, deine Künstler

An der Statue von Felix Mendelssohn Bartholdy beginnt unser Einstieg in die musikalische Stadt Leipzig, gefolgt von Johann Sebastian Bach und Clara Schumann. Weitere Künstler reihen sich in die Garde der (späteren) Berühmtheiten ein, die hier einen Teil ihres Lebens in Leipzig verbrachten. Musikfreunde aus der ganzen Welt besuchen auch deshalb die Thomaskirche, weil  sich dort das Grab von Johann Sebastian Bach befindet.

Mendelssohn Bartholdy, Bach, Schumann und viele andere Künstler. Leipzig schreibt Musikgeschichte. (Foto Simone Blaschke)

Mendelssohn Bartholdy, Bach, Schumann und viele andere Künstler. Leipzig schreibt Musikgeschichte.

Die „Leipziger Notenspur“ ist ein insgesamt 5,3 Kilometer langer Stadtrundgang, bei dem du dich an im Boden eingelassenen Notenzeichen in Form von geschwungenen Edelstahlbändern orientierst. Dabei wandelst du auf den Spuren von 800 Jahren Musikgeschichte. In Verbindung mit besonderer Architektur, öffentlichen Räumen, Grünbereichen, Stadtgeschichte, ihren Persönlichkeiten und ihren Bürgern findest du den Weg zu musikalischen Stätten in der Leipziger Innenstadt. Mit dem Opernhaus, dem Gewandhaus und dem Schumann Haus kannst du den musikalischen Rundgang vervollständigen.

Tipp #5 Die Nikolaikirche als Zentrum der friedlichen Revolution

Wer kennt sie nicht, die Nikolaikirche. Hier, wo die Montagsgottesdienste der ehemaligen DDR-Bürger die friedliche Revolution einläuteten, die bekanntlich im Mauerfall und der Wiedervereinigung Deutschlands mündete.

Auf mich strahlt diese Kirche eine besondere Wärme und Güte aus. Anders als in vielen Gotteshäusern, die ich besucht habe, wirken die Farben und Formen der Nikolaikirche besänftigend auf mich. Ich kann gut verstehen, warum sich Ende der 1980er Jahre ausgerechnet hier die Menschen zusammenfanden.

Wir hatten dazu noch das Glück, einem Organisten beim Proben zuhören zu dürfen. Durch ihre fünf Manuale (5-stöckig) gilt dieses einzigartige Instrument als Porsche unter den Kirchenorgeln.

Die Leipziger Nikolaikirche kennt jeder. Sie ist das Symbol der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR. (Foto Simone Blaschke)

Die Leipziger Nikolaikirche kennt jeder. Sie ist das Symbol der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR.

Tipp #6 Moritzbastei

Zum Abschluss unserer Stadtbesichtigung wurden wir zum Abendessen in die Moritzbastei eingeladen. Sie ist der einzige noch erhaltene Teil der ehemaligen Stadtbefestigung. Die Gewölbe wurden bis 1993 für einige Jahre als Studentenclub genutzt und werden seitdem von einer Stiftung als Kulturzentrum betrieben. Neben einem Restaurant mit Bar treten in dem unterirdische Konzertraum Bands auf und in verschiedenen Kulturprojekten arbeiten internationale Gast-Künstler mit Studenten der Uni Leipzig in der Moritzbastei zusammen. Eine coole und abwechslungsreiche Location, die du nicht verpassen solltest.

Die Moritzbastei in Leipzig ist heute ein Kulturzentrum. (Foto Simone Blaschke)

KULT-Ecke: Leipzigs Eisenbahnstraße

Um das Galerie Hotel Leipziger Hof zu finden, in dem ich mit einem Teil der Reiseblogger untergebracht war, fuhr ich vom Leipziger Hauptbahnhof vier Stationen mit der Tram Richtung Osten und stieg an der Haltestelle „H. Liebmann/Eisenbahnstraße“ aus. „Irgendwie ganz schön multikulti hier“, dachte ich, als ich an den zahlreichen Dönerbuden, orientalischen Restaurants, 1-Euroläden, Nagelstudios und Spielhallen entlang lief, um das Hotel zu finden.

Übernachten an der schlimmsten Straße Deutschlands?

Glücklicherweise lag das Hotel in einer Seitenstraße, deren renovierte Jugendstil-Häuser eigentlich ganz einladend aussahen. Eine Bloggerkollegin stand bereits am Hoteleingang, als ich ankam und erzählte mir, dass sie erfahren hat, dass die Eisenbahnstraße die angeblich schlimmste Straße in Deutschland sein soll.  Die Gegend sei geprägt von Drogenbanden, Rockerkriegen und hoher Kriminalität. Ich habe das recherchiert und einen Artikel in der Leipziger Volkszeitung dazu gefunden. Darin stand, dass vor drei Jahren hier drei Männer niedergeschossen wurde, einer überlebte es nicht. Der Täter soll der berühmt-berüchtigten Rockergruppe Hells Angels angehören. Inzwischen wurden Waffenverbotsschilder aufgestellt und die Präsenz der Polizei erhöht.

Bunte Bevölkerung und lebendiger Stadtteil

Neben grauen Gestalten, pöbelnden Proleten und besoffenen Junkies, hält dieses Viertel allerdings abseits der Hauptstraße (Eisenbahnstraße) viele positive Überraschungen bereit. Spielplätze, kleine Grünanlagen und schöne Architektur. Hier treffen sich Studenten in alternativen Restaurants und Kneipen wie dem Mala, das total gemütlich wie ein zweites Wohnzimmer eingerichtet ist. Vereine wie das „Japanische Haus“ organisieren Mitmach-Küchen oder Frauen verschiedenen Alters sitzen in ehemaligen Eckläden zum Stricken beisammen. Vielleicht repräsentiert dieses Viertel mehr gelebte Urbanität als manch durchgestylte, wohlhabende Stadtteile.

Reiseblogger-Gewusel auf der TC Leipzig. (Foto Simone Blaschke)

Reiseblogger-Gewusel zum Start des #rbcamp19

Was ist ein Barcamp und worum ging es auf dem #Reisebloggercamp 2019?

Du möchtest wissen, wie ein Barcamp funktioniert? Das habe ich nach meinem ersten Reisebloggercamp 2017 zum Nachlesen erklärt. Und in diesem Video (Quelle: youtube) wird es noch anschaulicher. Worüber wir Reiseblogger bei unserem Treffen 2019 gesprochen, diskutiert und referiert haben, erklären meine KollegInnen Jessica von  yummymedia und Oliver von Anne&Oliver so ausführlich, dass ich gerne auf ihre Blogartikel verlinke.

Weitere lesenswerte Beiträge zu unserem Reisebloggercamp in Leipzig und viele tolle Tipps und Fotos zu Leipzig wurden veröffentlicht von:

Dankeschön möchte ich an dieser Stelle zuallererst Romy Mlinzk von snoopsmaus sagen, die unser Reisebloggercamp bereits zum vierten Mal in Folge organisiert hat. Durch ihr Engagement, in Kooperation mit der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH erhielten wir in den Hotels (Liste siehe unten) ermäßigte Übernachtungspreise und kostenlose Stadtführungen. Danke auch für die Einladung zum Abendessen an die Moritzbastei und an die Landesmesse Stuttgart für das Messeticket und die Räume inklusive Catering für unser Barcamp.

Unsere Hotels in Leipzig:

Zum guten Schluss noch ein paar mehr Fotos von meiner Städtereise nach Leipzig und dem Reisebloggercamp 2019

Hast du Fragen oder Tipps zu Leipzig? Dann immer her damit. Dafür gibt es die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag. Ich freue mich drauf.

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Fotos © Simone Blaschke